Die Nerudova ist eine kleine Straße, die unterhalb der Prager Burg entlang läuft.
Es gibt auch eine schöne Sage, die in der Neruda Gasse spielt. So hielten zum Ende des 30 Jährigen Krieges die Schweden das linksseitige Ufer der Moldau besetzt und sie stahlen alles was nicht niet- und nagelfest war. Ein Soldat nun trieb es zu weit und stahl das heilige Meßgerät. Daraufhin trennten mutige Bürger der Kleinseite dem schändlichen Dieb kurzerhand den Kopf vom Leib und verscharrten ihn mitsamt seinem Beutesack.
Wie nicht anders zu erwarten kehrte der Schwede nun als untoter Reiter wieder, kam aber keinem Passanten zu nahe. Nur einmal wurde er grob, als ihn ein schwer betrunkener Bürger darauf ansprach, den Kopf doch nicht so unkommod unterm Arm zu tragen, sondern ihn lieber in den Sack zu legen. Da gab der schwedische Untode ihm beleidigt eine schallende Ohrfeige, die der Bürger noch einige Zeit im Gesicht trug…
Also wenn ihr meine Meinung hören wollt… Ich denke so mancher Tourist, der hier auf der Gasse bereits um 10 Uhr das berühmte Tschechische Bier trinkt, sollte sich aber dringend mal in Acht vor schwedischen Geistern nehmen!
In der Nerudva reiht sich ein barockes Bürgerhaus an das andere. An den Häusern sind noch heute viele verschiedene Hauszeichen zu sehen.
Manchmal, wie hier bei den drei Geigen, weisen diese Hauszeichen auf eine Familie hin. Hier lebte zum Beispiel eine Geigenbauer-Familie
Und ich glaube in diesem Haus mit einem Heiligen Relief hat sogar schon Casanova gewohnt… und auch Mozart
Diese drei Herzen sind auch sehr nett, oder? Manchmal hatten die Zeichen keine besondere Bedeutung, sondern dienten einzig als Unterscheidungsmerkmal.. So konnte man zum Beispiel einfach sagen… „Ich wohne in den drei roten Herzen“ und jeder wusste in welcher Strasse und in welchem Haus…
Ja und hier wohnte Bugs Bunny, als er damals Prag besuchte… 😉
Hier seht ihr mich in der Neruda Gasse!
Und natürlich ging es wieder sehr steil nach oben, so dass meine Tasche mal wieder eine kleine Pause brauchte. So langsam nervt sie mich… Könnte sie nicht etwas mehr Ausdauer zeigen 😉
Übrigens habe ich auf meinem Rückweg hier auch gegessen… also ich kann das nicht empfehlen! Das Essen ist teuer und es was auch nicht so prickelt… aber ich wollte ja nicht auf meinen Reiseführer hören…
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