Ich packe meinen Rucksack

Ich wollte Euch heute mal an meine Reisevorbereitungen teilhaben lassen, denn für mich beginnt der Urlaub eigentlich bereits in dem Moment, in dem ich mich für ein Ziel entscheide.
Ihr habt ja in den letzten Jahren meine Entwicklung zum Backpacker mitbekommen. War ich am Anfang noch mit einem vollgestopften Rollköfferchen unterwegs, so gelten nun andere Devisen.

Tipp Nummer eins: Weniger ist mehr! Der ganze Mädchen Schnick-Schnack muss einfach zu Hause bleiben. Keine schicken extra Schuhe, keine extra Cremes und zur Not werden alle Sachen in kleinere Behälter umgefüllt! Und keine extra Reiseliteratur mehr! Immer schleppe ich dicke Bücher mit mir rum, die ich dann doch nicht lese… und habe ich im Reiseland dringenden Lese-Entzugserscheinungen, so gibt es in jedem Backpacker-Dörfchen Regale, in denen man Bücher tauschen kann.

Tipp Nummer zwei: Es gibt gewisse Gegenstände die müssen ganz einfach mit! Das sind bei Euch andere Dinge als bei mir… Könnt ihr Euch an meine Reise nach Prag erinnern, als ich mir meinen Taschen-Golem kaufte? Der hat mich bisher auf wirklich jeder Reise begleitet 😉 Soviel Platz muss einfach sein! Und manchmal ist ein wenig Zuhause in der Tasche auch ganz schön. Bei meiner letzten Reise wurde ich ganz panisch, als ich kurz bevor ich zum Flughafen wollte meinen Taschen-Golem nicht fand!

Tipp Nummer drei: Das Packen muss geübt werden. Waren bei meiner ersten Reise binnen kurzer Zeit alle meine Kleider dreckig und verknittert, komme ich mittlerweile ganz gut zurecht. Ich nutze die verschiedenen Trennhilfen im Rucksack mehr, um sauberer von getragener und wiederum getragene von absolut untragbar verdreckter Wäsche zu trennen… so schlau war ich bei den ersten Malen noch nicht. Außerdem habe ich die Rolltechnik entdeckt, bei der ich mehr in meinen Rucksack bekomme.

Tipp Nummer vier: Macht euch eine Packliste! Beginnt schon früh, denn so habt ihr Zeit Euch zu überlegen, ob ihr etwas auch wirklich braucht und was ihr vergessen habt… schreibt euch zunächst einmal alles auf was Euch in den Sinn kommt oder was Euch andere empfehlen. Ihr könnt dann, bevor ihr wirklich loslegt und alles einkauft, immer noch aussortieren!

Tipp Nummer fünf: Achtet auf das Gewicht! Bei allem was Ihr für Eure Reise braucht, schaut beim Kauf schon auf das Gewicht! Als ich nach Indien fuhr hatte ich 12 Kilo Startgewicht, das ist eigentlich ziemlich gut, als ich dann nach Hause kam hatte ich gut 21 Kilo! Wenn ich also meine Rucksack jetzt packe, dann achte ich jetzt schon darauf, dass ich Platz lasse für all die Dinge, die mir unterwegs so über den Weg laufen. Oder das ich lauter Dinge mitnehmen, die ich unterwegs entsorgen kann, wie alte T-Shirts oder Hosen. Übrigens… die 12 Kilo habe ich leider danach nie wieder geschafft.

Tipp Nummer sechs: Packt zur Probe! Und das nicht am Tag der Abreise! Geht ein paar Schritte mit Eurem Rucksack! Ist es doch zu schwer? Was kann doch raus! Ist alles gut verlagert? Könnt ihr ihn ohne Probleme hochheben? Wenn schon in den ersten Minuten was zwickt, dann packt lieber um!

Hier nun meine kleine Packliste. Vielleicht findet ihr ja was…

Giftschrank
Private Pillchen – ja, ja wir kommen in das Alter ;o)
Durchfall: Imodium Akut
Schmerzmittel: Dolormin extra
Fiebersenkend: Paracetamol
Entzündungshemmer: Ibuprofen

Tabletten gegen Reisekrankheit – das ist der Tipp eines Bekannten, der sich als Hartgesotten bezeichnet und der dann bei Busfahren in Indien beinahe gekotzt hätte, wenn seine Weicheifreundin nicht sowas Tolles dabei gehabt hätte… in Indien habe ich sie selber nicht gebraucht, aber trotzdem kamen sie immer mit und haben mich später vor so manchem Höllentrip gerettet! Wenigstens habe ich nach Einnahme tief und fest geschlafen.

Elektrolyt – falls Montezumas Rache zugeschlagen hat.
Sakrotan-Tücher oder Hand-Desinfektionszeug – ehrlich gesagt, hielt ich das für Überflüssig, doch mittlerweile habe immer solche Tücher dabei! Vor allem wenn man unterwegs mal was essen möchte, sollten wenigstens die Hände sauber sein.

Heuschnupfenmedikament – da ich selber Heuschnupfen habe und eigentlich nicht weiß ob es in meinem Reiseland Pflanzen gibt, gegen die ich allergisch reagiere, nehme ich mir meist ein Mittelchen mit. Ich will mir den Urlaub ja nicht wegen so einer Kleinigkeit verderben.

Backpacker Grundausstattung
Schweizer Taschenmesser – nicht vergessen, dass dies nicht ins Handgepäck gehört.

Taschenlampe – in Indien hatte ich eine wegen der Stromausfälle mit, doch auch sonst ist eine Taschenlampe tatsächlich von Nutzen. Auch bei meiner Nachtwanderung durch den Regenwald in Costa Rica, oder einfach bei dunklen Nachhausewegen war sie unverzichtbar. Und da ich oft in Länder reise, die sowas wie Lichtverschmutzung nicht kennen und Straßenbeleuchtung eine Seltenheit ist, gehört sie einfach immer ins Gepäck!

Geldgürtel – gerne auch Geldkatze genannt, cooler Name oder? Nun, also ich hatte in Indien ja eine dabei und fand diese so unbequem, dass ich sie immer in meiner Tasche festgemacht hatte, was natürlich etwas sinnfrei ist. Doch dann hat mir eine Freundin meine eigenen, leichten Umhängegeldbeutel selbst genäht! Der ist genau auf mich angepasst und es mein Reisepass und alle sonstigen wichtigen Dinge passen wie angegossen da rein!

Wasserflasche – Ein paar Mal hatte ich schon einen Thermobecher dabei, doch den werde ich diesmal daheim lassen, denn ich trinke unterwegs selten Kaffee-to-Go. Eigentlich braucht Ihr keine eigene Flasche mitzuschleppen, denn im Allgemeinen wird Wasser sowieso in geschlossenen Trinkflaschen gekauft, doch ich trinke gerne Ingwerwasser und da brauche ich das zur Zubereitung.

Leichter Schlafsack – tatsächlich sehr praktisch, wenn es in Hotels ein wenig zu eklig ist und wenn ihr im Nachtzug unterwegs seid. Diesmal überlege ich gar einen großen Schlafsack mitzunehmen, denn ich brauche einen für den Inka-Trail. Allerdings kann man diesen auch ausleihen und ich muss Gewicht sparen… Ihr seht… Ich beherzige Punkt Nummer 4 meiner Tipps ;o)

Reisetagebuch – tatsächlich nehme ich auch immer einen Prittstift mit und klebe Eintrittskarten und sonstige Erinnerungs-Zettelchen gleich ein. Außerdem schreibe ich sehr gerne und im Urlaub habe ich die Muse dazu.

Reiseführer –  am Liebsten nehme ich die Reiseführer von Stefan Loose mit. Hier finden sich nicht nur die klassischen Reisetipps, sondern auch Infos über politische und gesellschaftliche Themen, oder Tipps wo man „politisch und ökologisch“ korrekt einkaufe kann.

Klopapier – Mangelware abseits der Touristenpfade und in Zügen. Allerdings muss man das nicht schon von zu Hause mitbringen. Ich weiß noch wie ich bei meiner Reise nach Nepal gelesen hatte, dass Hygieneartikel sehr schwer zu finden seien und man sich besser gut von zu Hause eindecken soll. Mein Rucksack bestand eigentlich nur aus Klopapier und Binden. Und dann laufe ich an meinem zweiten Tag über einen Markt und komme in einen langen Gang, wo es nichts anderes gibt als Klopapier und sonstigen Kram. Denn merke, wo es Reisende gibt, da gibt es auch den passenden Händler, der alles hat was Dein Herz begehrt!

Plastiktüten mit Zipper – Zum Handgepäck: Eigentlich nehme ich sonst auf den Flieger nur das aller Nötigste mit und nie irgendwelche Badartikel. Doch wenn man länger unterwegs ist, empfiehlt es sich wenigstens zwischendurch mal die Zähne zu putzen und das Gesicht ein wenig einzucremen… Also alles artig in kleine Plastiktüten verpackt.

BonBons und Kaugummi für Kinder – man weiss ja nie! Und unsere Süßigkeiten sind sicher total spannend für die Kinder in einem anderen Land. Ich finde ja das Essen in dem anderen Land auch total spannend ;o)

Vorhängeschlösser und eine Art Kette, um den Rucksack gegebenenfalls im Zug anzuschließen

Micorfaser-Handtuch – das ist ganz klein und trocknet sehr schnell!

Dokumente
Visum – einfach rechtzeitig prüfen, ob eins benötigt wird.
Kopie aller Dokumente – Ich scanne diese auch immer ein und lege sie auf meinen Server ab.
Reisepass
Impfpass
Führerschein
Personalausweis
Reisekrankenversicherung mit Rücktransportgarantie

Passbilder – für verschiedene Visa, oder wenn ihr eine Telefonkarte kauft, immer wieder kann so ein Passbild gebraucht werden.
Dollar

Kreditkarte –  meine EC-Karte funktioniert im aussereuropäischen Raum nicht mehr! Und das war ein ganz schöner Schock! Hatte ich sie noch einen Urlaub zuvor ohne Probleme verwendet ging sie beim nächsten Urlaub auf einmal nicht mehr! Da stand ich nun und wusste die Pin von meiner Kreditkarte nicht. Eine Freundin überwies mir daraufhin schnell Geld via Western Union, während meine Mutter täglich in meinen Briefkasten schaute, um meine PIN zu bekommen…

Technik
Kamera samt Akku

USP Stick oder extra Festplatte (inklusive vorinstalliertem FTP Programm (passwortgeschützt) und einer pdf.Kopie aller Reisedokumente)

MP3 Player oder Smartphone – ohne Musik geht bei mir gar nichts. Kennt ihr das wenn ihr ein bestimmtes Lied hört ihr wieder für einen Moment an dem Ort seid, den ihr damit verbindet? Ich habe einiger solcher Lieder. Zum Beispiel lief Fleedwood Mac bei einer Busfahrt in Guatemala und immer wenn ich das nun höre, dann bin ich einen Moment auf dieser holprigen Straße! Und das obwohl Fleedwood Mac nicht wirklich meine Musik ist.

Kleidung
5 T-Shirts
Unterwäsche
2 Hosen
2 Röcke
Wanderschuhe – gut eingelaufen!
flache Schuhe
Badelatschen oder Sandalen
Badeanzug

Hygiene
Tageslinsen – bei meinen letzen Reisen hatte ich immer meine Linsen, samt Flüssigkeit dabei, doch eigentlich sind diese Tageslinsen viel hygienischer!
Brille
Zahncreme (kleine Tube)
Zahnbürste (nicht elektrisch)
Shampoo – biologisch abbaubar und auch als Duschgel verwendbar. Reisen wie meine sind schon umweltschädlich genug, da muss man nicht auch noch die Flüsse vergiften!
GesichtsCreme
Sonnencreme
Make-up – aber nur in Minimalausstattung 😉
kleine Bürste

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