Auf dem Inka-Trail

Natürlich war der Inka Trail das Highlight meiner Reise! Machu Pichu zu sehen war diesmal der Grund warum ich mich für dieses Reiseziel entschieden hatte. Ich schaue so viele Reise- und Geschichtsdokumentationen und ihr könnt Euch vorstellen, dass ich einiger solcher Orte habe, die ich unbedingt mal sehen will.

Ich war ziemlich nervös, ob ich den Trail überhaupt schaffen würde. Schon Monate lag ich mit dieser Frage meinen Reisebekanntschaften, die ihn schon gelaufen waren, in den Ohren, um sie nach ihren Erfahrungen zu befragen. Alle waren der Auffassung, dass ich es schaffen würde. Also buchte ich den Trip!

Der Inka Trail darf pro Tag nur von 500 Personen genutzt werden, bei dieser Zählung gehören die Träger und Guides mit dazu. Für unsere Gruppe bedeutete das 16 Touristen, 26 Träger und 2 Guides. Plant man also den Trail zu machen ist es ratsam schon rechtzeitig zu buchen. Besonders in den Haupttouristenzeiten. Im Januar ist es vielleicht nicht ganz so kritisch, denn es ist Regenzeit und daher nicht ganz so viel los. Im Februar wird der Trail dann für den Monat komplett geschlossen.


Die wahren Helden des Inka Trails sind die Träger! Unglaubliche Gepäckstücke tragen sie , während sie in einem Affenzahn an Dir vorbeisausen! Meine Träger haben, als sie mich sahen, Wetten abgeschlossen wer mich wird nach Hause tragen müssen ;o) Als sie mich aber am zweiten Tag –  der als der schwierigste gilt –  lachend ins Camp kommen sahen, wussten sie, die schafft das!

 


Das klassische Startbild eines jeden Inka-Trail-Wanderers! Der erste Tag ist relativ einfach zu wandern, allerdings war ich gleich zu Beginn immer das Schlusslicht, so dass sich bald herausstellte dass ich meinen eigenen persönlichen Guide haben werde…



Und so wurde ich am nächsten Morgen gebeten früher los zu laufen als die anderen… Einsam machte ich mich auf den Weg, denn auch mein Guide wollte erst mal frühstücken und mich später einholen.


Erst aber kamen die Porter! Voll beladen an mir vorbei…


Und so ging es am zweiten Tag von ca. 3000 Meter auf 4200 Meter immer schön die Stufen hoch! Es regnete und war kalt, doch all das interessierte mich nicht… ich musste nur ans Atmen denken. Kurz vor dem Gipfel der „toten Frau“ musste ich dann auch noch zwei schlanke 20 jährige motivieren weiterzulaufen… na also wirklich, wenn ich das schaffe, dann schaffen die das erst recht!


Geschafft!


Und auch am nächsten Morgen machte ich mich früher auf den Weg als meine Mitreisenden… da unten könnt ihr unser Zeltlager sehen. Es galt beim Laufen nun das Moto… 5 Schritte gehen, 30 Sekunden atmen… das kann man dann langsam steigern… aber schnell ist man damit natürlich nicht.



Mein wunderbarer Guide Eddy! Ohne den ich das vielleicht nicht so gut überstanden hätte! Er musste schon ganz schön leiden, wenn er auf mich im Regen warten musste. Er meinte später ganz charmant, es sei gar nicht so schlimm gewesen, denn so viel gelacht wie mit mir hat er schon lange nicht! Und das war genau das was unser Guide zu Beginn der Wanderung sagte: „Das hier ist keine Sache der Fitness! Das hier ist eine Sache der Einstellung! Wenn ihr nicht guter Laune seid, dann sage ich euch ganz klar, ihr werdet es nicht schaffen! Also gelacht wird!!!!“. Und er hatte recht! Ich war immer am Lachen, freute mich das ich da war und es war mir egal, dass ich kaum Luft bekam, mir die Füße weh taten und ich durchnässt fror.




Der dritte Tag ist der längste Tag! Es geht hoch und runter, aber die Steigungen sind nicht mehr ganz so schlimm. Entlang des Weges gibt es immer wieder Inka-Ruinen, die ich aber einfach ignorieren musste. Während die anderen Zeit hatten hier zu Pausen für die Besichtigung einzulegen musste ich weiterlaufen… immer weiter… und das Atmen nicht vergessen!






So monoton meine Bilder sind, so schön war es in Wirklichkeit! Wenn man eine Weile schweigend läuft, dann kommt man irgendwann in einen „Flow“. Es ist fast als würde man schweben…



Ach… mal ein paar Worte zur Verpflegung!  In den Internet-Foren wurde ein Horrorbild gezeichnet, aber wir hatten den wohl besten Koch von Peru dabei. Tatsächlich gab es zum Mittagessen am dritten Tag einen selbstgemachten Kuchen! Wie er das auf 3000 Meter gemacht hat, ist ein Rätsel.




Geschafft! Am vierten Tag erreichte ich endlich das Sonnentor von Machu Pichu! Tatsächlich läuft man am vierten Tag bei Sonnenaufgang los und braucht dann nur ca. 2.5 Stunden, um zum Sonnentor zu gelangen. Und natürlich war ich das Schlusslicht.  Auf dem Weg hörten Eddy und ich plötzlich ein ganz schönes Donnern… und dann sahen wir es… unten im Tal war eine Geröll-Lawine auf die Bahngleise gestürzt.  Alle Touristen, die mit dem Zug nach Machu Pichu wollten saßen fest… wir hatten die Hoffnung auf ein leeres Seightseeing ;o)

 












OK! Ich muss gestehen, ich war zu fertig um die Schönheit Machu Pichus wirklich zu genießen! Denn erreicht man Machu Pichu als  Wanderer über das Sonnentor, dann muss man sich den ganze Weg nach unten zum Eingang begeben, um dort seine Eintrittskarte und seine Tour zu bekommen. Und dann läuft man den ganzen Weg wieder hoch… Ich habe mich zwar hinter der Tour hergeschleppt, aber ich war einfach zu müde und das einzige was ich wollte war schlafen und duschen! Doch unser Zug zurück nach Cusco hatte natürlich Verspätung. Die Geröllmassen waren beiseite geräumt und daher kamen wir doch vom Fleck. Wusstet ihr das sie in einem solchen Fall die Touristenzüge als erstes fahren lassen. Die armen Peruaner müssen leider warten…

 

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