YA MANN!

Mit Reggea kann man mich jagen! Erst in den letzten Jahren habe ich durch Seeed  etwas gnädiger geworden und mir kräuseln sich nicht gleich die Fußnägel, wenn ich irgendwo Bob Marley höre.


Regea-Hütte in Belize

Doch dann kam ich vergangenes Jahr nach Belize! Schon der Grenzübertritt von Guatemala nach Belize ist überraschend. Vom spanisch sprechenden Guatemala mit seiner verschlossenen indigenen Bevölkerung ins englischsprechende Belize mit Rastas und „YA MAN“ überall! Ein Kontrast wie er nicht größer sein könnte.


karibische Klischees!

Und wenn man dann in einem Chickenbus sitzt und aus dem Radio und aus den Boxen der Mitreisenden wabern sanft die verschiedensten Reggea-Tones gleichzeitig, da erwischt man sich plötzlich dabei, wie der Kopf hin und her wackelt und man immer mehr entspannt und alles nicht mehr so ernst genommen wird.


Wenn ihr genau schaut, dann könnt ihr Haie sehen! Da bin ich übrigens nachdem ich das Bild bemacht habe reingesprungen und bin geschnorchelt. Das Belize Barrier Reef  ist ein Weltnaturerbe! Und diese Chance ließ ich mir nicht entgehen. Tauchen habe ich dann dieses Jahr in Rohatan versucht, aber das ist nicht wirklich meins!


Bilder von schönen Sonnenuntergängen habe ich wirklich zu Hauf! Diesmal habe ich das irgendwie gelassen und die Sonnenuntergänge einfach nur mich genossen ;o)

Bei meiner Ankunft in Belize City nahmen wir ein Taxi vom Busbahnhof zur Fähre, die uns auf eine karibische Insel bringen sollte. Zu viert quetschten wir uns in das kleine Taxi; aus dem Radio waberte der Reggea.  Und so fuhren wir bouncend durch die Stadt als plötzlich aus dem Radio tönte: „Welcome beautiful Giaconda from Germany to Belize City!!!! “. Unser Fahrer hatte nebenbei die lokale Radiostation über meine Ankunft informiert! YA! MAN! Das sind Momente, an die Du Dich in schlechten Tagen erinnern solltest! Denn ihre Magie, macht Dich noch Jahre später unglaublich glücklich!

Auch bei meiner diesjährigen Reise machte ich einen Stopp in der Karibik, diesmal auf Roahtan, einer Insel, die zu Honduras gehört und so gar nicht zu Honduras passt. Die wenigstens hier sprechen spanisch und meist leben hier die Nachkommen ehemaliger Sklaven aus Afrika.


lecker Essen! Karibische Küche ist was ganz Feines! Besonders dieser Süßkartoffelbrei, mhm! Bisher habe ich das zu Hause leider noch nicht so gut hinbekommen.

Besonders beeindruckt hat mich in Rohatan der Besuch bei Marcy, die unsere ganze Gruppe mit der besten Fischsuppe der ganzen Welt verköstigte… die ist es wert  für einen Tag mal das Vegetarier Dasein zu vergessen!


wundervolle Marcy

Marcy erzählte mir ihre wirklich bewegende Lebensgeschichte, die mich nachhaltig beeindruckt hat. Sie und ihr Mann hatten gemeinsam einen Mopetverleih für Touristen, doch ihr Mann war ein schlechter Mann und versoff all ihr Geld. Also verließ Marcy ihn mit ihren damals 4 Kindern. Am Stand schliefen sie und lebten von den Fischen, die sie fingen. Eines Tages ging Marcy auf ihre Knie und betete zu Gott. „Also wenn Du nicht möchtest, dass ich meine Körper verkaufe, um meine Kinder zu ernähren, dann hilf mir“, sagte sie. „Du hast mir eine Gabe gegeben! Ich kann sehr gut kochen! Hilf mir mit dieser Gabe meine Kinder zu ernähren“. Als sie nun so am Stand saß, traf sie auf ein Mädchen, das weinte. Das Mädchen war ein Tourguide, die Geburtstag hatte, sich einsam fühlte und nicht wusste was sie mit ihrer Gruppe machen sollte. Also bot Marcy ihr an, für sie und die Gruppe am nächsten Tag am Stand zu kochen. Alle waren so begeistert, dass die Reiseleiterin ihr versprach, allen davon zu erzählen und ihr mehr Gäste zu schicken. Und so kam es dann auch! Nun Jahre später und mittlerweile mit acht Kindern ist Marcy überaus erfolgreich. Alle Kinder sind versorgt, manche studieren in Belize, andere haben ein Souvenirgeschäft. Und weil Mary anderen Frauen helfen möchte, die auch einen schlechten Ehemann haben, hat sie gegenüber von ihrer kleinen Hütte eine Kindertagesstätte-Hütte gebaut, damit diese arbeiten gehen können. Nun spart sie gerade für eine kleine Kirchenhütte in ihrem Dorf! Und ihren Mann hat sie irgendwann dann doch endgültig rausgeschmissen!


Kokosnuss –  frisch am Strand!

Vielleicht fragt ihr Euch wie Marcy an die Zutaten für ihr Essen gekommen ist, wenn sie doch kein Geld hatte und von den Fischen am Strand leben musste. Tja, Leguane zum Schlachten hängen an den Bäumen und Fische gibt es im Meer. Das Öl gibt es als Kokosnüsse und alle anderen Zutaten wachsen irgendwo, man muss sie nur einsammeln. Und auch heute, wenn gerade nicht so viele Touristen kommen, dann stellt sie Kokosnussöl her und verkauft das auf dem Markt! Beeindruckend!


Umweltbewusstsein allenthalben!

Denkt man an Karibik dann hat man vor allem schöne Strände, scharfes Essen und eben Reggea Musik vor Augen. Nicht beschreiben lässt sich dagegen das Lebensgefühl, das einen umfängt sobald man ankommt. Die freundliche, entspannte Art der Menschen, die einem deutlich werden lässt über was für einen Quatsch wir uns gerne aufregen. Einfach mal weniger aufregen und dafür häufiger mit dem Kopf wackeln. In diesem Sinne: „YA MAN!“

2 thoughts on “YA MANN!

Schreibe einen Kommentar