Auf der Halbinsel „La Guajira“, die teilweise zu Kolumbien und teilweise zu Venezuela gehört lebt das Volk der Wayuu. Von Riohacha aus kann man eine dreitägige Tour an diesen nördlichsten Punkt Südamerikas buchen. Im Wesentlichen verbringt man dabei seine Zeit in einem geländefähigen Wagen. Unser Fahrer Lewis ist ein Wayuu, doch leider kann ich kein Spanisch und er kein Englisch und so war unsere Kommunikation sehr beschränkt. Gerne hätte ich mehr von ihm über seine Kultur erfahren, so bleibt mir nur was in meinem Reiseführern oder im Internet stand.
Trotz der sprachlichen Barrieren kann ich die dreitägige Reise jedem ans Herz legen. Landschaftlich wunderschön, bekommt man doch einen kleinen Einblick. Während unserer Reise waren gerade Ferien, und so standen die kleinen Wayuukinder hinter selbstgemachten Absperrungen und wir mussten uns mit Süßigkeiten oder Wasser die Durchfahrt erkaufen.
Geschlafen wurde in Hängematten. Ich hatte erst Bedenken, ob ich überhaupt ein Auge zumachen würde, aber es ging besser als gedacht. Lewis hatte ebenfalls seine Hängematte dabei und in der zweiten Nacht schliefen darin sowohl er und seine Frau, als auch ihr kleiner Säugling.
Das Land der Wayuu ist überaus trocken, doch gleichzeitig wohl reich an Bodenschätzen. Als Wayuu hat man automatisch die kolumbianische und die venezolanische Staatsbürgerschaft. Man wird im Wayuu Land nicht viele Tankstellen finden, denn die Wayuu holen sich ihren vergünstigten Treibstoff in Venezuela und verkaufen ihn dann in Kanistern auf der Straße oder aus ihren Häusern heraus. Es gibt im Wayuu Land kaum wirklich befahrbare Strassen. Einzig eine direkt an einem Zug gelegene Straße habe ich gesehen. In meinem Reiseführer steht, dass von Seiten der Wayuu daran auch kein wirkliches Interesse besteht, denn so können sie besser unter Kontrolle halten, wer ihr Land betritt. Oft lassen sie sich den Zugang zu ihrem Land bezahlen. Und sie gelten als überaus geschäftstüchtig.
Ein Tipp zum Buchen der Tour: Wir haben dies von Santa Marta aus gemacht. Die Tour startet allerdings in Riohacha. Versucht dort eine Nacht vor dem Start zu verbringen. Uns wurde gesagt wegen der Ferien sei dort alles ausgebucht, und wir haben daher in Palomino übernachtet. Dies bedeute dann aber auch das man superfrüh aufstehen muss, damit man es rechtzeitig bis nach Riohacha schafft. Wenn man allerdings auf Hippiemässiges Party-Leben die ganze Nacht am Stand steht, dann ist Palomino einen Aufenthalt wert, wenn nicht, dann gibt es auch noch andere schöne Strände.
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