Ich habe ein wenig Zeit, die ich nutze um ein paar Artikel online zu stellen, die ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe. Im September 2015 war ich für eine Woche in Kopenhagen. Hier kommt ein Bericht:
Schon die Hinfahrt war ein Erlebnis! Zuerst tauchte meine Kollegin mit der ich verreisen wollte nicht am Bahnhof auf, und so bestieg ich alleine den Zug (Alleine verreisen ist ja bei mir eher der Normalfall und wenn jemand nicht kommt, dann verpasst er / sie was, aber ich verpasse ganz bestimmt deshalb nichts!) Dann wurde der Zug, in den ich Hamburg umsteigen sollte und es auch tat, von Rechten mit Steinen beworfen, weil Flüchtlinge darin saßen. Bei Spiegel online konnte man lesen es seien die Linken gewesen, doch zwei ältere Damen, die noch näher dran waren als ich, berichteten später es seien Rechte gewesen. Der Hamburger Bahnhof wurde zwischenzeitlich komplett gesperrt, doch irgendwann setzte sich mein Zug in Bewegung und mit gut 5 Stunden Verspätung kam ich endlich in Kopenhagen an. Als Unterkunft wartete ein kleines Hausboot auf mich, in dem ich es mir schnell gemütlich machte. Gerade als ich mich in meine Koje gelegt hatte, hörte ich leise meinen Namen rufen! Tatsächlich meine Kollegin! Sie hatte den Zug verpasst, sich gedacht, wenn jetzt jemand trotzdem die Reise antritt, dann wohl ich, sich in einen viel späteren Zug gesetzt, war einfach durchgefahren und da stand sie nun, bereit mit mir die Stadt zu erkunden.
Und das taten wir dann auch! Eins musste sogar ich schnell feststellen Kopenhagen ist teuer und das nicht nur, wenn man wie ich der Kopenhagener Mode verfällt und dringend Kleidung kaufen muss. Auch sonst ist alles etwas kostspielig. Es lohnt sich auf jeden Fall der Kauf einer Kopenhagen Karte, mit der man in ziemlich vieles vergünstigt reinkommt und auch die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann. Sogar bis in etwas entferntere Orte wie Roskilde.
Was Kopenhagen für mich zu einer Stadt macht, in der ich leben könnte, sind nicht diese tollen Hausboote in den Kanälen, der skandinavische Schick, nein, nein, nein… die Kopenhagener sind mit den Fahrrad unterwegs! Sie haben Fahrradwege, die so breit wie Straßen sind, sogar ganze Brücken nur für Fahrradfahrer, eigene Ampel und damit ihren völlig eigenen Fahrradbereich im Straßenverkehr. Sie befinden sich damit nicht im permanenten Krieg mit Autofahrern oder Fußgängern. Sie fahren auch nicht über rot, da würden sie ja einem anderen Fahrradfahrer in die Quere kommen und es machte den Anschein, als halten sie sich an Verkehrsregeln. Nur fährt sie vermutlich auch kein Auto um, wenn sie Vorfahrt haben und sich diese auch nehmen. Anders als bei uns, wo ich als leidenschaftliche Radlerin gerne mal an gehupt werde, weil ich es wage per Handzeichen einen Richtungswechsel anzuzeigen. Oder aber von einem anderen Fahrradfahrer angebrüllt werde, ich solle endlich losfahren, obwohl es eigentlich rot ist. Es gibt Fahrräder für jeden Anlass. Es gibt sogar welche, die als Lastenfahrrad dienen, in denen vorne Mutter, Kind und Einkäufe sind, während hinten Papa strampelt.
Irgendwie haben wir es dann leider nicht geschafft uns auch mal Fahrräder zu mieten, aber sonst haben wir das klassische Sightseeing Program absolviert, inklusive Besuch des Schlosses, in dem Hamlet gelebt haben soll, eines wirklich sehr sehenswerten Museum für Moderne Kunst (Lousiana) und – das wollte ich schon immer mal machen und an meinem Geburtstag war es dann endlich soweit – eines Planetarium . Und natürlich gab es auch noch Smörrebröd! Denn meine lieben Leser ihr fasst es nicht, aber die Dänen glauben doch tatsächlich, sie hätten das Vollkornbrot erfunden! Sehen wir mal über diesen klitzekleinen Spleen hinweg, ist Dänemark und ganz speziell Kopenhagen, sicher eine Reise wert, aber bringt auf jeden Fall Geld mit, denn rein vom Style her gesehen, können Mailand, Paris und Berlin wirklich einpacken!
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