live – Tour de Polska – Teil 2

Mittlerweile bin ich in Warschau angekommen und sitze wieder in einem Hostel vor dem Rechner, um euch auf den aktuellen Stand meiner Reise zu bringen…

Bevor wir Krakau am Sonntag verließen machten wir noch einen kleinen Abstecher zu dem Salzbergwerk nach Wieliczka. auch dieses ist ein weltkulturerbe und solltet ihr in die Gegend kommen, dann dürft ihr das auf gar keinen Fall verpassen.


hier könnt ihr sehen wie tief wir zu Beginn eine kleine Wendeltreppe runter gelaufen sind. hier wird sehr viel mit holz gestützt, denn durch das Salz wird dieses konserviert.


das Salzbergwerk ist nur innerhalb einer 2 stuendigen Führung zu besichtigen und wenn ich das richtig verstanden habe, dann werden nur ca. 2% des eigentlichen Abbaugebietes gezeigt. ca. 135 Meter geht es dabei in die Tiefe und es werden 2 Kilometer erlaufen… ich habe es allerdings als mehr empfunden, aber das liegt vermutlich daran, dass man da unten so ohne licht die zeit völlig verliert…


und noch weiter in die Tiefe. meist ist es nur spärlich aber effektvoll beleuchtet.


und dann steht man auf einmal in der Kapelle der Kinga (heilige Kunigunde), und ist geblendet von dem ganzen Glanz. alles was ihr dort sehen könnt ist aus salz gemacht. sogar die leuchten an der Decke wurden aus feinstem weißen salz hergestellt. das ganze wurde von Bergbauarbeitern höchstpersönlich in 70 Jahren gehauen… übrigens kann man hier auch heiraten!


da die Bergarbeiter ein abergläubisches Völkchen sind, gibt es hier sehr viele kleine Kirchen…


ganz neu hinzugekommen ist diese Statue des Papst Johannes Paul… den man in Polen hoch verehrt und auf dessen Bilder man hier überall stösst…


Und nachdem wir 2 Stunden unter Tage gelaufen sind und sogar unser Mittagessen in einem Restaurant in 130 Meter Tiefe gegessen haben sollte es per Aufzug wieder nach oben gehen… und ich sage Euch dass ist dann wirklich ein Spaß! man ist mit 6 weiteren Personen ein einem Kästchen eingepfercht, dass etwa 1×1,5 Meter groß ist und wird in einem affenzahn da hochgejagt… also für die Weicheier unter uns ist das kein Spaß! aber ich fand’s super!
übrigens möchte ich auf die Dame links im Bild hinweisen, denn ich habe den Beweis erbracht: Trude Herr lebt! Und zwar heimlich versteckt in einem polnischen Salzbergwerk!
http://www.youtube.com/watch?v=j_8g-eNkaq4

Und dann machten wir uns auf zu unserem nächsten Ziel… Warschau!


Vorbei an kleinen Dörfchen mit hübschen Häuschen…


… hinter altertümlichen Gefährten her – wobei ich sagen muss… wir waren selber so langsam, dass uns polnischen Laster überholten…


… aber hier in Polen ist man sehr gut beschützt, denn an jeder Straße finden sich kleine kreuze, heiligen Schreine oder Figuren…
und weil es so schnell dunkel wurde übernachtetet wir vorgestern einfach in einem kleinen Motel am Rande der Straße… und nachdem wir dann gestern bei einer wirklich liebenswerten polnischen Familie in Deblin zu Suppe und Kuchen eingeladen wurden und wieder in einem kleinen Motel am Straßenrand übernachtete haben, erreichten wir heute endlich, endlich Warschau!


Und Warschau ist eine wirklich laute und quirlige Großstadt mit vielen überaus stylisch gekleideten Menschen. nachdem wir in unserem Hostel eingecheckt hatten -direkt neben der uni – machten wir uns auf zum kulturpalast. dieses im Zuckerbäckerstil in den 50er Jahren gebaute Hochhaus war ein Geschenk der Russen an die Polen und eigentlich hassen hier alle das Gebäude… doch weil es bei den Touristen so beliebt ist und man es nicht einfach wieder abreißen kann, hat man in den letzten Jahren einfach lauter Hochhäuser drum herum gebaut, damit es nicht mehr so auffällt… also mich erinnert es ja irgendwie an das Empire State Building…


für 15 Zloty kann man übrigens hinauf und hat so einen super Blick auf Warschau… wenn der Nebel nicht gerade so tief liegt 😉


Meine Freundinnen machen sich übrigens lustig über mich, weil ich ein neues Lieblingsmotiv habe: gutaussehende Priester in hübschen Gewändern…


dieses Denkmal erinnert an den Aufstand im Warschauer Ghetto. Bereits am 2. Oktober 1940 befahlen die Deutschen allen jüdischen Einwohnern der Stadt innerhalb von sechs Wochen den Umzug in ein Gebiet westlich vom Zentrum. Dort mussten die nichtjüdischen Bewohner ihre Wohnungen verlassen. Das Warschauer Ghetto wurde ab der Nacht vom 15. auf den 16. November 1940 in der Folgezeit mit einer 18 Kilometer langen und 3 Meter hohen Umfassungsmauer hermetisch abgeriegelt und die anfangs 22 Tore von SS-Wachen unter dem Kommando Paul Moders bewacht. Trotz völliger Überfüllung wurden immer mehr Menschen hier eingesperrt, es sollen über 500.000 Menschen in diesem begrenzten raum gelebt haben. Es herrschten Seuchen und Hunger vor. Ab dem 22. Juli 1942 wurde im Rahmen der „Endlösung der Judenfrage“ das Ghetto schrittweise durch die SS aufgelöst. Die Ghettobewohner wurden in Vernichtungslager geschickt, die meisten von ihnen nach Treblinka. Trotz der überaus hoffnungslosen Situation gab es innerhalb des Ghetto immer wieder Aufstände und Widerstandskämpfer. Diesen unglaublich tapferen Menschen ist dieses Denkmal gewidmet!


hier könnt ihr eine symbolische Linie sehen, die die Umgrenzung des Getto zeigt..


vor diesem Denkmal machte Willi Brand 1970 seinen Kniefall… in unmittelbarer Nähe wird derzeit an einem Museum über die Geschichte der polnischen Juden gebaut.


so, dass war es bis heute… morgen laufen wir den 10 km langen Königsweg… also ich wenigstens, ob meine Begleitung nicht langsam wegen meines Tempos schlapp macht weiß ich nicht… und dann machen wir uns auf nach Wroclaw…
es ist wirklich spät und ich entschuldige mich wieder für eventuelle Fehler… ihr wisst schon, die Tastatur ist eine andere und ich bin müde!

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